Digitale Teilhabe und Partizipation im Geschäftsleben und in der Arbeitswelt sind zentral, da technologische Entwicklungen wie KI sowohl Chancen als auch Herausforderungen für Inklusion und Chancengleichheit schaffen.
Inklusion bedeutet hier, dass alle Mitarbeitenden unabhängig von ihren Fähigkeiten, ihrem technischen Know-how oder ihrer Position im Unternehmen die gleichen Chancen haben sollten, von digitalen Werkzeugen und Prozessen zu profitieren. Es geht darum, digitale Technologien so einzusetzen, dass sie Barrieren abbauen und jedem ermöglichen, sein Potenzial auszuschöpfen.
Ausgrenzung tritt auf, wenn Mitarbeitende nicht dieselben Ressourcen, Zugänge oder Schulungen erhalten. Dies betrifft insbesondere jene, die in sozioökonomisch benachteiligten Positionen sind oder geringere technische Kompetenzen mitbringen.
Mitarbeitende ohne Zugang zu leistungsstarken Endgeräten oder stabilen Internetverbindungen.
Unzureichende Schulungen für den Umgang mit digitalen Tools.
KI-Systeme, die unbewusste Bias enthalten und bestimmte Gruppen benachteiligen.
Nicht alle Mitarbeitenden verfügen über die gleichen Ressourcen, sei es technische Ausstattung, digitale Kompetenz oder die Fähigkeit, neue Technologien schnell zu adaptieren.
Unternehmen könnten versehentlich eine „digitale Elite“ schaffen, die bevorzugt wird, während andere Gruppen zurückbleiben. Ressourcen-Ungleichheit führt zu einer digitalen Kluft zwischen Mitarbeitenden, was wiederum den Zugang zu Chancen und Entscheidungen blockiert.
Beispiel: In hybriden Arbeitsmodellen sind Mitarbeitende, die keinen Zugang zu hochwertigem Equipment (z.B. Laptop, Kamera, schnelles Internet) haben, bei virtuellen Meetings im Nachteil. Sie können weniger effektiv kommunizieren und riskieren, als weniger wertvoll wahrgenommen zu werden.
"Ohne Zugang zu digitalen Technologien
oder die Möglichkeit, digitale Entscheidungen mitzugestalten,
werden Mitarbeitende isoliert und in ihrer Rolle abgewertet."
Mitarbeitende, die keine Schulung für die Nutzung neuer Software erhalten, fühlen sich schnell überfordert und ausgeschlossen, was zu schlechteren Arbeitsergebnissen und geringerer Motivation führt. Der Mangel an Zugang zu Technologien wie einem firmeninternen Kommunikationssystem kann zudem verhindern, dass sie an wichtigen Diskussionen teilnehmen.
Inklusion entsteht, wenn Unternehmen Technologien und Werkzeuge bereitstellen und alle Mitarbeitenden in digitale Prozesse einbinden. Ohne diese Maßnahmen riskieren sie, eine Kluft zwischen den „Technologie-Privilegierten“ und dem Rest der Belegschaft zu schaffen.
Schulungen und Weiterbildung
Unternehmen sollten Schulungen für digitale Kompetenzen anbieten, die auf die Bedürfnisse unterschiedlicher Mitarbeitender zugeschnitten sind. Gamifizierte Lernplattformen könnten hier eine niedrigschwellige Lösung sein.
Barrierefreie Technologien
Tools und Software sollten barrierefrei gestaltet werden, um Mitarbeitenden mit Behinderungen die gleiche Teilhabe zu ermöglichen.
Ressourcenbereitstellung
Firmen könnten dafür sorgen, dass alle Mitarbeitenden über gleiche technische Voraussetzungen verfügen, z.B. durch die Bereitstellung von Geräten oder Unterstützung bei der Internetnutzung im Homeoffice.
Individuelle Unterstützung
KI-gestützte Systeme können personalisierte Arbeitsumgebungen schaffen, z.B. durch intelligente Anpassung der Benutzeroberfläche oder Vorschläge für Arbeitsabläufe.
Ethik und Governance
Klare Richtlinien sollten sicherstellen, dass KI-Systeme keine Diskriminierung verstärken. Audits und Feedbackmechanismen können helfen, Bias zu identifizieren und zu korrigieren.
Mitarbeitende, die nicht in die Entscheidung über die Einführung eines neuen ERP-Systems eingebunden werden, fühlen sich entmachtet. Dadurch sinkt die Akzeptanz der Lösung, was die Implementierung erschwert und Spannungen im Team erzeugt.
Unternehmen, die nicht aktiv Barrieren abbauen, riskieren, dass sich einzelne Gruppen abgehängt fühlen und in Arbeitsprozesse nicht mehr integriert werden können. Das Fehlen von barrierefreien, leicht verständlichen Schulungsmaterialien sorgt dafür, dass Mitarbeitende ohne technisches Vorwissen zurückbleiben. Diese Mitarbeitenden fühlen sich nicht nur ausgeschlossen, sondern könnten ihre Rolle infrage stellen oder sich aus digitalen Prozessen zurückziehen.
Digitale Barrierefreiheit priorisieren
Websites, Tools und Prozesse sollten für alle zugänglich gestaltet werden (z.B. durch Text-to-Speech, einfache Navigation).
Daten zur digitalen Teilhabe analysieren
Unternehmen könnten Umfragen und Analysen durchführen, um zu verstehen, wer von den digitalen Tools profitiert und wer nicht.
Förderung der digitalen Souveränität
Mitarbeitende sollten nicht nur Konsumenten digitaler Lösungen sein, sondern aktiv eingebunden werden, z.B. bei der Anpassung von Prozessen.
Kollaboration fördern
Plattformen für Wissens- und Ressourcenaustausch können helfen, die Kluft zwischen Mitarbeitenden mit unterschiedlichen digitalen Kompetenzen zu überbrücken.
"Inklusion im Geschäftsleben erfordert einen bewussten Umgang mit Ressourcenungleichheiten."
Digitale Technologien, insbesondere KI, bieten das Potenzial, Barrieren abzubauen, müssen aber fair und barrierefrei gestaltet werden. Unternehmen tragen die Verantwortung, nicht nur technologische Lösungen bereitzustellen, sondern auch kulturelle und organisatorische Maßnahmen zu ergreifen, um Teilhabe und Chancengleichheit zu fördern.